Seit Anfang des Jahres bearbeite ich gemeinsam mit einem Team von realitylab Wien, das auf hoch qualitative Prozessbegleitung spezialisiert ist, ein Thema, das mir schon lange unter den Nägeln brennt:

Ich bin seit vielen Jahren in mehreren interdisziplinären Gremien des wohnfonds_wien (www.wohnfonds.wien.at) vertreten, die Neubau- und Sanierungskonzepte für den geförderten Wohnbau Wiens auf seine architektonischen, ökologischen, ökonomischen und sozialen Qualitäten prüfen. Exzellente Entwürfe werden dort von den Bauträgern, Projektentwicklern, Architekt:innen und anderen Fachleuten präsentiert und besprochen. Gemäß den hohen gesellschaftspolitischen Ansprüchen des geförderten Wohnbaus in Wien stehen dabei nicht nur Architektur und Leistbarkeit im Vordergrund, sondern auch Themen rund um sozioökonomische Entwicklungen in der Gesellschaft oder die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Die Qualitätsprüfung erfolgt durch erfahrene Expert:innen, und die Projekte und Quartiere, die daraus entstehen, können sich wahrlich sehen lassen. Wöchentlich kommen Delegationen aus aller Welt nach Wien um sich über das “Wiener Modell” des geförderten Wohnbaus zu informieren.

Die Arbeit der Entwickler:innen und der Qualitätsprüfungen endet weitgehend mit der Freigabe der Fördermittel. Danach obliegt die Umsetzung den (meist gemeinnützigen) Bauträgern und ihren Hausverwalter:innen.

Hier orte ich seit Jahren eine Lücke, denn der Berufsstand der Hausverwalter:innen ist nicht darauf ausgerichtet, den neuen gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen und die ambitionierten Konzepte der Planer:innen im Bereich Soziales und Ökologie umzusetzen. Es fehlt die Ausbildung, es fehlt die Information, und vor allem fehlen die Ressourcen.

Unser Projekt “Zukunft der Hausverwaltung” will dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Und das machen wir GEMEINSAM mit den Hausverwalter:innen des gemeinnützigen Wohnbausektors. Wir haben auch eine Hausverwalterin im Team, die über jahrzehntelange Praxis verfügt und eine wertvolle Brückenfunktion zwischen den Entwickler:innen und den Menschen, die täglich vor Ort arbeiten, einnimmt.

Wer sich für das Projekt im Speziellen interessiert, bitte auf die Website schauen: www.verwaltungderzukunft.at

Unser Projekt wird von der Öst. Forschungsgesellschaft (FFG) gefördert und vom Verband der Gemeinnützigen Bauträger sowie vom wohnfonds_Wien ideell unterstützt. Das Foto zeigt Frau Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál mit dem Projektteam anlässlich eines Open Space mit rund 90 Hausverwalter:innen.  

Hinweis der Mentorin:

Gleichgültig, in welcher Branche man sich befindet, entscheidend für den Erfolg eines Projekts ist sehr oft:

Die rechtzeitige Einbindung jener Personen(gruppen), die Ideen, Pläne und Entwürfe in die Praxis umsetzen müssen, in den gesamten Entwicklungsprozess. Im Idealfall soll ein permanenter Austausch zwischen „Theorie“ und Praxis stattfinden. Die Praktiker:innen sollen wissen, worum es den Entwickler:innen geht, und umgekehrt können die Entwickler:innen vom Praxiswissen der Ausführenden nur profitieren.